Die Regenbogenberge

Es ist sehr still. Nur ein leichter Wind pfeift leise und wirbelt den Sand etwas auf. Die perfekte Hintergrundkulisse, um den atemberaubenden Palccoyo Mountains genügend Raum zur Entfaltung zu geben. Der Anblick dieser bunt bemalten Berge weckt bei jedem Reisenden die unterschiedlichsten Gefühle: Von Demut über Ehrfurcht bis hin zu völliger Überwältigung. 

 

Letzte Woche durfte ich ihnen mit unseren Freunden Eugen und Pascal aus Hamburg erstmalig einen Besuch abstatten. Auf knapp über 5000 Metern wir die Luft sehr dünn, und der Aufstieg verlangt dem Wanderer einiges ab. Mit verschiedenen Rottönen, einem satten Gelb sowie vieler grüner Schattierungen sehen die Rainbow Mountains aus wie gemalt. Die kräftigen Farben sind vor Jahrmillionen durch die stetige Ablagerung von Sedimenten entstanden, die dann durch Plattentektonik Stück für Stück wieder nach oben gedrückt wurden. Die rötliche Färbung ist dem Eisenoxid, die helleren Pinktöne dem Magnesium und die blaugrüne Farbe der Reaktion von Kupfer mit Wasser und Sauerstoff geschuldet. Mein Chemielehrer-Herz beschleunigte bei diesem Anblick natürlich nicht nur aufgrund des Sauerstoffmangels seinen Rhythmus. Besonders gefreut habe ich mich auch über die Begegnungen am Rande der Regenbogen-Berge. In Peru ist es üblich per Anhalter zu fahren, und so hatten wir, sobald wir die asphaltierten Straßen verlasen hatten, mit angenehmer Regelmäßigkeit einen Peruaner oder eine Peruanerin aus dem Hochland bei uns im Auto sitzen und sind mit ihnen über Gott und die Welt ins Gespräch gekommen. Besonders berührt hat mich die Geschichte einer jungen Frau, die in einem kleinen Dort mit einer kleinen evangelischen Gemeinde wohnt, geleitet von einem Pastor aus dem weit entfernten Cusco. Die junge Dame erzählte uns, dass sie vor kurzem Jesus kennengelernt habe und sich im kommenden Jahr taufen lassen wolle. Was für eine gute Entscheidung!