#3 Endlich Alltag?

Freitag Mittag. Wo sonst Kinder in ihrer wohlverdienten Pause ballspielen und toben, herrscht gähnende Leere. Dieser Tage wirkt die Schule wie ausgestorben. Dabei fing am 2.März alles so hoffnungsvoll an. Aber der Reihe nach.

Am 2. März sind wir in das neue Schuljahr gestartet (Blogeintrag #2). Matthias hat mit 2 Klassen ein neues Matheprojekt begonnen, in dem die Schülerinnen und Schüler lernen sollen, eigenverantwortlich und selbstständig zu arbeiten. Die ersten Stunden verliefen vielversprechend. Auch der Chemie- und Laborunterricht, in dem die Schüler selbstständig Experimente durchführen und die Chemie als eine lebendige und praktische Naturwissenschaft kennenlernen dürfen, startete erfolgreich. Das Material hielt stand und die Schüler hatten sichtlich Freude (Foto). Doch dann geschah, was dieser Tage vielerorts auf der Welt passiert und sich gänzlich unseres Einflusses entzieht. Der peruanische Präsident verkündete am Mittwoch, den 11.3. die landesweite Schließung aller pädagogischen Einrichtungen aufgrund der sich häufenden Fälle von Corona-Infektionen in Südamerika. Das Colegio-Diospi Suyana schloss daraufhin am Donnerstag Mittag seine Türen und schickte die Schüler vorerst bis zum 30.3. in einen Zwangsurlaub. Nicht alle Schüler waren darüber so traurig wie wir - wie man sich leicht vorstellen kann. Ob diese Entscheidung notwendig war lässt sich aus heutiger Sicht nur schwer beurteilen. Die Zukunft wird es uns vielleicht offenbaren.

Auch hier in Peru macht sich trotz der bisher "nur" 28 bestätigten Fälle (Stand 13.3. 8:30 am) unter der Bevölkerung eine leichte Panik bemerkbar. Berichtet wird von Hamsterkäufen, steigenden Preisen und auch das in anderen Ländern ebenso beliebte Toilettenpapier wird selbst bei uns in Curahuasi rar. Mit unserer gesammelten Erfahrung aus Nepal und Indien könnten wir demnächst Fortbildungen geben, wie sich das Geschäft auch ohne Toilettenpapier sauber und erfolgreich abschließen lässt :-)

Dieser Tage sind wir sehr dankbar, dass wir trotz oder gerade wegen der sich weltweit zuspitzenden Lage Gottes großen Frieden spüren dürfen. Gott hat uns nicht den Geist der Furcht gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit. (2. Timotheus 1,7). Besinnen wir uns doch in Zeiten der nicht abreißen wollenden schlechten Nachrichten aus allen Teilen der Welt auf die gute Nachricht, dass Gott uns liebt und für uns sorgt.

Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus. Das wünschen wir dir von ganzem Herzen. Gott segne dich.