Nosotros nos quedamos en casa

(Wir bleiben Zuhause)

Wo sich sonst Autos und Lkw ihren Weg durch Curahuasi bahnen und die Menschen ihren Geschäften nachgehen herrscht jetzt um die Mittagszeit gespenstische Ruhe. Unten links auf dem Bild zu sehen steht einsam vor einem Geschäft eine Station zum Hände waschen. Auch in Curahuasi steht dieser Tage das öffentliche Leben größtenteils still. Auf Erlass des Präsidenten bleiben die Geschäfte geschlossen und die Menschen zuhause. Seit nunmehr 2 Wochen finden durch die Ausgangsbeschränkungen auch immer weniger Patienten ihren Weg in das Krankenhaus, besonders die Anreise von außerhalb Curahuasis ist nahezu unmöglich. Auch die Schule ist und bleibt vorerst für Schüler und Lehrer geschlossen. Allein das Medienzentrum sendet weiter auf allen Frequenzen und bringt den Menschen auch in Krisenzeiten gesundheitliche Aufklärung, Ermutigung, gute Musik und die beste Nachricht der Welt. Diospi-Suyana sieht sich dieser Tage vor schweren Herausforderungen. Sollte sich auch hier bei uns der Druck aus das Gesundheitssystem erhöhen werden diese Herausforderungen noch wachsen. Von Seiten der Leitung wurde es allen hier Arbeitenden freigestellt, sich in einen der Rückholflieger der Bundesregierung zu setzen und nach Deutschland zurückzukehren. Wir haben uns entschieden zu bleiben und den Menschen hier in Curahuasi auch in diesen schweren Zeiten beizustehen. Oder um es mit den Worten von Klaus John zu sagen: "Wo werden wir gebraucht? Hier in Curahuasi! Wann? Besonders in den kommenden 6 Monaten!" Das Krankenhaus wird dieser Tage um- und aufgerüstet um bestmöglich auch auf ein Worst Case Szenario vorbereitet zu sein. Für die Schule hat unser Direktor Christian ein gutes System gefunden um mit einer Mischung aus Material und kurzen durch die Lehrer erstellten Videoclips einen Großteil der Schülerinnen und Schüler auch in Quarantäne beschulen zu können. Not macht halt erfinderisch. Vor zwei Tagen hat der Präsident den Ausnahmezustand um 2 Wochen verlängert. Er gilt nun vorerst bis zum 12. April. Lasst uns dafür beten, dass der von vielen befürchtete "große Knall" für Peru ausbleibt und Gott seine Hände schützend über seinem Krankenhaus und seiner Schule, aber besonders über den Menschen ausbreitet. Nicht alles ist abgesagt...