Tag 20 in Quarantäne

Seit fast 3 Wochen befinden wir uns nun in häuslicher Quarantäne, und fast täglich kommen neue Beschränkungen hinzu. Seit Mittwoch zum Beispiel müssen alle privaten Einkäufe bis Mittags erledigt sein. Dadurch gehen natürlich alle Menschen vormittags einkaufen, was gerade im Markt und bei den Banken zu großen Menschenansammlungen führt. Seit Freitag gilt daher eine besonders kuriose Beschränkung. Damit weniger Menschen auf der Strasse und in den Läden sind, dürfen Montags, Mittwochs und Freitags nur noch die Männer zum Einkaufen und zur Bank gehen, Dienstags, Donnerstags und Samstags nur die Frauen. Und damit keiner benachteiligt wird, müssen am Sonntag alle zuhause bleiben. Die Straßen in Curahuasi wurden gerade alle sehr publikumswirksam mit Chlor eingesprüht. Die Wirksamkeit einer solchen Maßnahme sei einmal dahingestellt. Mittlerweile gab es auch in Apurímac, dem Bundesstaat in dem wir leben, den ersten (bestätigten!) Fall von Corona-Virus. Die Vorbereitungen im Krankenhaus laufen weiterhin auf Hochtouren und es konnten sogar noch 2 weitere Beatmungsgeräte gekauft werden. Gott sei Dank.

Vor einigen Tagen erreichte uns die Nachricht, dass die Schulen frühestens am 4. Mai wieder geöffnet werden, und dann auch nur partiell. Wie das aussehen soll, ist noch nicht ganz klar. Genau so wenig ob der Termin zu halten ist. Zur Zeit werden unsere Schülerinnen und Schüler Zuhause mit Material versorgt und durch die Klassenlehrer betreut. Alle Fachlehrer, so auch ich, begleiten die Schüler in ihrem Lernfortschritt und halten den Kontakt via WhattsApp und Telefon. Wir beantworten Fragen und helfen bei Schwierigkeiten. Ein gutes System, keine Frage. Aber wie lange soll das so gehen? Auch das ist – wie wir und der Rest der Welt besonders in diesen Wochen spüren können – in Gottes Hand...