Zorn der sich entläd

Über ein Jahr ist es her, dass der damalige Präsident Martín Vizcarra das ganze Land Peru in den Lockdown schickte. Die wirtschaftlichen Folgen des Lockdowns waren für die ohnehin schon oft am Existenzminimum kratzende Mehrheit der Bevölkerung Perus dramatisch. Viele Menschen verloren von heute auf morgen ihre Arbeit und damit oft die einzige Einnahmequelle der ganzen Familie. Für viele eine existentielle Bedrohung. Die Regierung machte der Bevölkerung große Versprechen und kündigte Hilfen an, die leider nur schleppend oder oft auch garnicht ausgezahlt wurden. Gleichzeitig stiegen die Lebensmittelpreise. Als jetzt in den letzten Wochen auch noch die Preise für Kraftstoff ordentlich erhöht wurden, war in den Augen vieler Peraner das Maß voll. Der über die Monate aufgestaute Zorn der Bevölkerung auf Korruption und Misswirtschaft entlud sich in den vergangenen Tagen in Form von landesweiten Streiks und Straßenblockaden. Hier in Curahuasi wurden die Straßen mit Steinen und brennenden Reifen blockiert und eine Menschenmenge machte ihrem Zorn lautstark Luft. Hoffen wir für das peruanischen Volk, dass die Regierung in Lima den Aufschei hört und entsprechende Hilfen veranlasst.